Die 5 besten Tipps zu Vorablesen.de

Ich werde hier ab und zu ein paar Tipps und Tricks zu den einzelnen Vorablese-Plattformen und Lesecommunitys zusammentragen. Heute beginne ich mit Vorablesen.de.

Vorablesen.de ist eine Webseite, über die man kostenlos verlagsneue Bücher noch vor deren Erscheinungsdatum bekommen kann. Als Gegenleistung muss man dazu eine Rezension schreiben und veröffentlichen. Wenn du das noch nicht kennst, lies vorher am besten diesen Artikel:

Vorablesen: Neue Bücher kostenlos, noch vor dem Erscheinungsdatum – so geht‘s

Aber nun geht es los mit meinen Tipps.

Tipp 1: Verlass dich nie auf die Vorankündigung, lies immer die Leseprobe

Es ist mir schon oft passiert, dass mich Cover und Klappentext sehr angesprochen haben, aber ich dann die Leseprobe enttäuschend fand. Auch die umgekehrte Situation hatte ich schon des Öfteren: Den Klappentext fand ich eigentlich überhaupt nicht interessant, aber dann schaute ich einfach der Vollständigkeit halber in die Leseprobe und war total gefesselt.

Deshalb mein Tipp: Beteilige dich niemals an einer Verlosung, ohne die Leseprobe ganz durchzulesen. Wenn du schon von der Leseprobe gelangweilt oder enttäuscht bist, wirst du auch das ganze Buch nicht mit Freude lesen. Davon hätte niemand etwas. Dann überlasse die Chance lieber jemandem, dem der Text richtig gut gefällt.

Nun magst du sagen: Wenn ich mich an einer Verlosung beteiligen möchte, muss ich doch einen Leseeindruck schreiben und dazu ohnehin die Leseprobe anschauen. Stimmt eigentlich, aber ich habe den Eindruck, dass es hier einige Zeitgenossen gibt, die dabei sehr oberflächlich sind und sich an Verlosungen beteiligen, indem sie als Leseeindruck einfach irgendetwas aus dem Klappentext wiedergeben, ohne die Leseprobe auch nur geöffnet zu haben. Sei fair und mach so etwas bitte nicht.

Tipp 2: Schreib zu jeder angefangenen Leseprobe einen Leseeindruck

Du hast durch das Anschauen der Leseprobe bereits Aufwand hineingesteckt, egal ob du sie vollständig durchgelesen oder schon vorher wegen Nichtgefallen beiseitegelegt hast. Schreib immer einen Eindruck, denn das geht ganz schnell und den Haken bei der Verlosung kannst du herausnehmen, wenn du das Buch nicht lesen möchtest.

Begründe dabei möglichst, was du schreibst. Wenn es dir nicht gefallen hat, schreib dazu, warum nicht. Wenn du die Leseprobe abgebrochen hast, schreib ruhig dazu, nach wie viel Seiten. So gibt es für Autor*in und Verlag sachliches Feedback und – nicht zu vergessen – für dich 10 Punkte für den Wunschbuchtopf. Das ist zwar nicht viel, summiert sich jedoch nach und nach.

Tipp 3: Schreib auch zu Kinderbüchern Leseeindrücke

Auch wenn du keine Kinderbücher möchtest, ist das sinnvoll. Besonders bei der Vorschau von Bilderbüchern für die ganz Kleinen. Die zwei abgebildeten Seiten sind schnell angeschaut, und was dir daran besonders gut gefällt oder was nicht, ist sehr schnell aufgeschrieben. Du musst dich ja nicht an der Verlosung beteiligen. Auch für diese Leseeindrücke bekommst du jeweils 10 Punkte.

Tipp 4: So kannst du deine Gewinnchance einschätzen

Nun wird ein bisschen gerechnet. Keine Angst, das wird nicht schwer. Was ich hier zeige, gilt für Runden, in denen du dich ohne Wunschbuchpunkte ganz regulär an einer oder mehrerer Verlosung(en) beteiligst.

Wie groß ist deine Chance, ein bestimmtes Buch zu bekommen? Schau dir an, wie viele Exemplare verlost werden und setze diese Zahl ins Verhältnis zur Anzahl der Leseeindrücke, die zu diesem Titel geschrieben wurden. Nehmen wir an, es werden 100 Stück verlost und es wurden 400 Leseeindrücke geschrieben. Dann ist die Gewinnwahrscheinlichkeit für dieses Buch 100 geteilt durch 400, also ein Viertel. Das ist 0,25 (= 25%).

Wenn du dich an Verlosungen für mehrere Bücher beteiligst, hast du zu jedem Buch eine solche Prozentzahl. Wie kannst du daraus nun ermitteln, wie hoch deine Chance ist, überhaupt irgendein Buch davon zu gewinnen?

Hier ist es einfacher, zunächst auszurechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, überhaupt kein Buch zu bekommen:

Nehmen wir an, Buch 1 hat eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 25% = 0,25. Dann ist die Wahrscheinlichkeit, es nicht zu gewinnen, 1 – 0,25 = 0,75 (= 75%).

Nun schaue die Zahlen für Buch 2 an. Nehmen wir an, die Gewinnwahrscheinlichkeit beträgt für Buch 2 etwa 0,3 (= 30 %). Dann ist die Wahrscheinlichkeit, Buch 2 nicht zu gewinnen, 1 – 0,3 = 0,7 (=70%).

In 75% der Fälle gewinnst du Buch 1 nicht und davon in 70% der Fälle Buch 2 ebenfalls nicht. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, weder Buch 1 noch Buch 2 zu bekommen, 0,75 mal 0,7 = 0,525 (= 52,5%).

Deine Chance auf irgendeinen Gewinn wäre dann 1 – 0,525 = 0,475 (= 47,5%), also für dieses Beispiel schon fast die Hälfte.

Wenn noch mehr Bücher im Spiel sind, rechnest du nach dem gleichen Schema weiter: Einfach die Wahrscheinlichkeiten für die Nicht-Gewinne alle miteinander multiplizieren und das Ergebnis von 1, also von 100%, abziehen. Ab drei Büchern liegt deine Gewinnchance in der Runde meistens schon über 50%.

Allerdings ist die Genauigkeit bei der obigen Kalkulation nur vorgetäuscht, denn nicht jeder, der einen Leseeindruck schreibt, nimmt auch an der Verlosung teil und einige Bücher werden auch als Wunschbücher vergeben.

Tipp 4: Sammle nicht zu viele Wunschbuchpunkte, sondern gib sie möglichst schnell aus

Ich habe die Vermutung, dass zu viele Wunschbuchpunkte die in meinem vorigen Tipp beschriebene Gewinnwahrscheinlichkeit aushebeln. Wie meine ich das? Ich vermute, dass bei den Buchverlosungen diejenigen Teilnehmer bevorzugt werden, die nicht genug Punkte für ein oder mehrere Wunschbücher haben.

Wie komme ich auf so etwas? Durch eigene Erfahrungen. Ich hatte eine Zeit lang Punkte für mehrere Wunschbücher und mich trotzdem einige Runden hintereinander ganz normal an Verlosungen beteiligt. Obwohl es rein rechnerisch ziemlich unwahrscheinlich war, bin ich immer wieder leer ausgegangen. Erst als ich dann alle Wunschbuchpunkte eingelöst hatte, konnte ich auch wieder bei den Verlosungen gewinnen. Möglicherweise war es Zufall, vielleicht aber auch System.

Das soll keine Kritik an Vorablesen.de sein, im Gegenteil. Wenn ich ehrlich bin, würde ich das als Betreiber einer solchen Plattform genauso regeln. Die Wunschbuchpunkte sollen schließlich eingelöst werden. Es darf immer nur eine zum Bücherangebot passende Gesamtzahl von Punkten geben. Sonst funktioniert das System irgendwann nicht mehr.

Deshalb mein Tipp: Horte keine Wunschbuchpunkte, sondern gib sie aus. Warte nicht auf das eine besondere Buch, für das du die Punkte aufsparst. Du nimmst dir damit bloß selbst den Spaß an den Verlosungen.

Ich selbst mache das nun immer so: Wenn ich die 4.000 benötigten Punkte gesammelt habe, löse ich sie für das erste Buch ein, dessen Leseprobe mich begeistert. Die Vorankündigungen (Klappentexte) nutze ich dazu, um die Reihenfolge festzulegen, in denen ich die Leseproben anschaue.

Tipp 5: Nutze alle deine Rezensions- und Verlinkungsmöglichkeiten

Wenn du ein Buch gewinnst oder für Wunschbuchpunkte eintauschst, verpflichtest du dich, das Buch innerhalb von drei Wochen zu lesen und zu rezensieren und deine Rezension auf mindestens zwei anderen Plattformen, z. B. Online-Shops, zu veröffentlichen und bei Vorablesen.de zu verlinken.

Verteile deine Rezension nicht nur auf zwei, sondern auf zehn andere Orte. Denn für bis zu zehn solcher Verlinkungen bekommst du Punkte, und zwar jeweils 100 Stück. Wenn möglich, veröffentliche deine Rezension bei Amazon in der Nähe des Erscheinungsdatums. So bekommst du dafür sogar 150 statt der üblichen 100 Punkte.

Die Rezension, für die selbst es 100 Punkte gibt, hast du ja bereits geschrieben, und du brauchst sie nur zu kopieren. Das ist sehr einfach und so hast du auf einen Schlag 1.150 Punkte zusammen. So kommst du deinem nächsten Wunschbuch recht schnell näher. Du brauchst für ein Wunschbuch derzeit 4.000 Punkte.

Zehn Orte für die Verlinkungen sind relativ leicht zu finden. Lege dir einfach Konten bei mehreren Online-Buchhändlern an. Ich habe zum Beispiel welche bei Amazon, Thalia, Buecher, und Weltbild. Es gibt außerdem Händler, wo du auch ohne eigenes Konto rezensieren darfst. Dazu gehören Hugendubel und ebooks.de. Außerdem gibt es die Lesecommunitys. Ich nutze Lovely Books, Lesejury und Was liest du. Weiterhin schreibe ich Rezensionen auch auf diesem Blog. So bekomme ich immer meine zehn Stück zusammen.

Manchmal kann es vorkommen, dass ein Buchshop eine Rezension nicht veröffentlicht. Meistens passiert das bei Bewertungen mit weniger als vier Sternen. Anstelle da lange nachzufragen und zu diskutieren, veröffentliche ich meine Rezension dann einfach an einer weiteren Stelle, z. B. Google Books oder Buechertreff.de.

Im Forum von Vorablesen.de sind weitere Möglichkeiten für Verlinkungen zusammengetragen:

Plattformen für Rezensions-Links (Sammlung) Vol. 2.0

Oftmals überschneiden sich die Angebote von Vorablesen.de mit denen von anderen Leseplattformen. So werden einige Bücher etwas später auch bei Lovely Books oder Was liest du für Leserunden angeboten. Auch gibt es manchmal Überschneidungen mit dem Testleserportal von Penguin Random House.

Wenn du ein Buch z. B. dort bekommen hast, veröffentliche auch bei Vorablesen deine Rezension und nutze die zehn Verlinkungsmöglichkeiten. Das gibt deinem Punktekonto einen schönen Schub. Das funktioniert natürlich auch für Bücher, die du ganz normal gekauft oder geschenkt bekommen hast. Bedingung ist: Die Bücher dürfen nicht älter als drei Monate sein.

Nun wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und gebe hier noch eine Empfehlung zum Schreiben von Rezensionen:

Die 5 besten Tipps zum Schreiben großartiger Rezensionen

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