Überlebe im magischen Wald (Stay alive! Rätsel-Challenge) | Rina Gregor

Ein Spielbuch mit offener Landkarte (Open Map)!

Wie habe ich mich gefreut, als ich dieses Buch gefunden habe!

Es ist zwar für Kinder ab acht Jahren, aber es ist eine Art Spielbuch. So etwas finde ich faszinierend.

Spielbücher sind solche Bücher, bei denen man selbst entscheiden kann, wie bzw. wo es weitergeht, oder in denen es Rätsel zu lösen gibt. Idealerweise ist beides darin enthalten.

Solche Bücher untersuche ich sehr gerne. Ich analysiere die Struktur und Spielmechaniken. Außerdem überlege ich mir dann meistens, was daran noch verbessert werden könnte.

Ich hatte bereits ausführlich über Strukturen von Spielbüchern geschrieben, und dabei verschiedene Schemata klassifiziert.

Spielbücher (oder Spiele) folgen bestimmten Schemata

In diesem Spielbuch finde ich zwei Schemata wieder. Das Hauptschema ist die „offene Landkarte (Open Map)“. Außerdem gibt es noch eine Andeutung von „Runden drehen und wachsen (Loop and Grow)“.

Im verlinkten Artikel hatte ich genau erklärt, was das bedeutet.

Die Spielmechanik dieses Buches

Das Buch hat eine Rahmenhandlung, die den Spieler (Leser) durch eine Fantasy-Welt bestehend aus verschiedenen Bereichen in einem magischen Wald führt.

Diese Welt steckt voller Knobelaufgaben und Rätsel. Den Weg geht man, indem man nacheinander Rätselaufgaben auswählt und zu lösen versucht. Die Aufgaben sind in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt (easy, medium und hard).

Für richtige Lösungen bekommt man Brain-Punkte. Hat man eine Aufgabe nicht gelöst, wird jeweils ein Lebens-Punkt abgezogen. Gestartet wird mit 20 Lebens- und 0 Brain-Punkten.

Die Lebenspunkte dürfen nicht auf 0 sinken, denn dann ist das Spiel zu Ende und man hat verloren.

Die Brain-Punkte werden gesammelt, damit man die einzelnen Bereiche des Waldes betreten darf. Jeder Bereich hat eine Mindestvorgabe von Brain-Punkten, um ihn betreten zu dürfen.

Man kann außerdem bis zu drei Bonus-Punkte sammeln, die es für Bonus-Rätsel gibt. Diese Bonus-Punkte kann man gegen Lebens- oder Brain-Punkte eintauschen.

In jedem neuen Bereich des magischen Waldes gibt es neue Rätselaufgaben.

Der letzte Bereich (mit der größten Brain-Punkte-Vorgabe) ist der, wo sich der „Endboss“ befindet. Das ist eins von fünf Monstern, gegen das man ein Würfelduell gewinnen muss.

Die Rätsel

Die Knobelaufgaben und Rätsel sind sehr vielfältig. Es gibt

  • Sortierrätsel
  • Wörterrätsel
  • Suchbilder
  • Such- und Rechenspiele
  • Morsezeichen umwandeln
  • Rechenaufgaben
  • Teile-Puzzles
  • Quizfragen
  • Figur- und Schatten-Rätsel
  • Irrgarten
  • Logikrätsel
  • Sudoku
  • Gedächtnistest
  • Dekodierung

Einige Aufgaben haben eine Zeitvorgabe, so dass nebenbei eine Stoppuhr laufen sollte.

Was mir an diesem Buch besonders gefällt

Die Geschichte ist fantasievoll und ohne viel Geschwafel kindgerecht geschrieben.

Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen sorgen dafür, dass Kinder verschiedener Altersstufen dieses Buch durchspielen können. Übrigens können auch Erwachsene hier bei manchen Aufgaben ins Schwitzen kommen, besonders bei solchen mit Zeitvorgabe.

Außerdem gefällt mir die Vielfalt der Rätsel und Aufgaben sehr und vor allem, dass man daraus aussuchen kann. Nicht jeder mag die gleiche Art von Rätseln und so ist es möglich, ungeliebte Aufgaben einfach wegzulassen. Ich persönlich mag zum Beispiel keine stumpfen Suchspiele.

Das Buch ist sehr detailreich und liebevoll gestaltet. Da gibt es neben der Geschichte und den Rätseln noch eine Menge anzuschauen.

Was mir an diesem Buch nicht gefällt

Das letzte Spiel, das Würfelduell mit dem Endboss, macht auf mich den Eindruck, als wäre es unter Zeitdruck noch „drangeschludert“ worden. Die Texte zu diesen Monstern stimmen alle bis auf den Namen und die „Spezialität“ überein.

Das finale Würfelspiel habe ich als zäh und dämlich empfunden. Außerdem spielen die Brain-Punkte, die man bis dahin gesammelt und die Lebenspunkte, die man noch übrig hat, hier überhaupt keine Rolle, was total unlogisch ist. Ich vermute, dass dieses Würfelduell von dessen Schöpfer(n) nicht einmal ausprobiert wurde.

Neben diesem Hauptkritikpunkt habe ich noch ein paar kleinere:

Eine Aufgabe hat leider einen Fehler. Es handelt sich dabei um die Aufgabe der mittleren Stufe auf Seite 19.

Manche Aufgaben werden durch meiner Meinung nach zu winzige Darstellungen unnütz erschwert. Ich vermute, dass das beim Entwurf auf dem Computerbildschirm OK war und nun im gedruckten Buch nicht ganz so gut wirkt.

Eine Karte vom magischen Wald hätte das Buch noch mehr aufgewertet.

Ein paar zusätzliche Erklärungen zu den Lösungen oder zumindest eine etwas mehr als briefmarkengroße Darstellung von Suchspiellösungen wären schön.

Die Code-Matrix zum Freirubbeln mag ich nicht. Vor allem, dass man bei manchen Aufgaben dazu gezwungen ist, wenn man die Lösung überprüfen möchte. Ich finde es besser, wenn nichts zerstört werden muss.

Mein Fazit

Tolle Grundidee und liebevolle Umsetzung. Schöne Knobelaufgaben für Kinder verschiedener Altersstufen. Das dumme Würfelduell am Ende kann man einfach weglassen und das Buch als reines Knobelbuch sehen.

Meine Bewertung: 3 von 5 Sternen.

Details

Autor:Rina Gregor
Titel:Überlebe im magischen Wald
Stay alive! Rätsel-Challenge
Genre:Kinderbuch, Spielbuch
Verlag:Ravensburger
Erscheinungsjahr:2023
Seitenanzahl:96
ISBN:9783473489572

Das Cover im Titelbild gehört dem Ravensburger Verlag.

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