Auf dieses Buch bin ich durch die Aktion „Berlin liest ein Buch“ gestoßen.
Diese Aktion wird von zwei Berliner Radiosendern zusammen mit dem Landesverband Berlin des Deutschen Bibliotheksverbandes durchgeführt.
Dazu wird ein Buch ausgesucht, das sich innerhalb einer begrenzten Zeit jeder als E-Book ausleihen kann, oder eben als physische Version, so viel die Bibliotheken haben.
Dann finden Veranstaltungen, vor allem Lesungen, statt.
Zu diesem Buch gab es Lesungen mit Alina Bronsky und auch mit Fabian Busch, dem Sprecher des dazugehörigen Hörbuchs. Ich war bei einer Lesung von Fabian Busch bei mir in der Nähe.
Worum geht es in dem Buch?
Hier die Kurzbeschreibung:
Sie begegnen sich zum ersten Mal in einer Vorlesung: Der hochbegabte Oscar ist 16, hat einen Adelstitel und ist noch nie mit der U-Bahn gefahren. Moni Kosinsky hat drei Enkel, mehrere Nebenjobs und liebt knalligen Lippenstift und hohe Absätze. Sie ist fest entschlossen, sich heimlich den Traum von einem Mathe-Studium zu erfüllen.
Doch im Hörsaal wird Moni für eine Putzfrau gehalten und belächelt. Wie kommt sie dazu, sich für eines der schwierigsten Fächer überhaupt einzuschreiben? Und woher kennt sie den berühmtesten Professor der Uni?
Bald muss nicht nur Oscar feststellen, dass Monis Verstand und Beharrlichkeit größer sind als ihre Wissenslücken. Denn Mathematik schert sich nicht um Fragen der Herkunft, des Alters und des Aussehens. Oscar dagegen kämpft mit dem Alltag und findet ausgerechnet in der warmherzigen Moni eine Vertraute, die seinem Leben eine entscheidende Wendung gibt. Bald verbindet die beiden Außenseiter eine Freundschaft, die niemand für möglich gehalten hätte.
Meine Eindrücke
Ich habe wie immer, wenn ich mich für oder gegen ein Buch entscheide, kurz in den Anfang hineingelesen, und war sofort gefesselt und vor allem amüsiert. So wollte ich unbedingt die ganze Geschichte lesen und natürlich auch zu einer der Veranstaltungen im Rahmen der Aktion gehen.
Es ist ein sehr warmherziges Buch. Die Personen haben ihre Macken, aber sie werden dargestellt, wie sie eben sind. Fast alle sind liebenswert. Das Ganze ist insgesamt ziemlich lustig, nicht zum Brüllen und Schenkelklopfen, sondern eher zum Kichern, was ich beim Lesen tatsächlich immer wieder tun musste.
Aber die einzelnen Begebenheiten sind nicht einfach nur komisch. Etwas zum Nachdenken steckt auch immer darin und so manche kleine Ungerechtigkeit, über die man eigentlich nur den Kopf schütteln kann.
Mir hat das Lesen alles in allem großen Spaß gemacht. Sogar so sehr, dass ich es gleich noch einmal gelesen habe, weil ich es so amüsant fand.
Ein klein wenig genervt haben mich die Fußnoten, die letzten Endes nichts weiter enthielten als Zusatzbemerkungen von Oscar, aus dessen Sicht alles erzählt wurde. Das hat meinen Lesefluss gestört. Die Autorin hätte diese Inhalte auch gleich im direkt im Text unterbringen können oder weglassen, denn wirklich nötig sind sie nicht.
Fazit
Von mir eine Leseempfehlung. Auch wenn ich die Fußnoten nervig fand, ziehe ich dafür in meiner Bewertung nichts ab.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen.
Details
Autor: | Alina Bronsky |
Titel: | Pi mal Daumen |
Genre: | Humor |
Verlag: | Kiepenheuer & Witsch |
Erscheinungsjahr: | 2024 |
Seitenanzahl: | 272 |
ISBN: | 9783462004250 |
Das Buchcover im Titelbild gehört dem Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Die Lesung in der Aktion „Berlin liest ein Buch“
Die Lesung mit dem Hörbuchsprecher Fabian Busch hat mir ebenfalls gut gefallen. Aber eins nehme ich für künftige derartige Veranstaltungen mit:
Ich hatte das Buch schon vor der Lesung einmal durchgelesen. Ich glaube, die Lesung wäre für mich noch interessanter gewesen, wenn ich das nicht getan hätte.
Beim nächsten Mal, wenn ich zu einer Lesung gehe, werde ich es andersherum machen: erst die Lesung besuchen, danach das Buch selbst lesen.
Die Aktion „Berlin liest ein Buch“ gibt es seit 2021. Die folgenden Bücher standen jeweils im Mittelpunkt:
- 2021: Katja Oskamp „Marzahn, mon amour. Geschichten einer Fußpflegerin“
- 2022: Saša Stanišić „Herkunft“
- 2023: Wlada Kolosowa „Der Hausmann“
- 2024: Thorsten Nagelschmidt „Arbeit“
- 2025: Alina Bronsky „Pi mal Daumen“
Ich kann mir vorstellen, darunter weiteren Lesestoff für mich zu finden.