Ostfriesengier | Klaus-Peter-Wolf

Klaus-Peter Wolf und sein Ostfriesland-Kosmos

Klaus-Peter Wolf habe ich vor ein paar Jahren durch ein Interview in der ARD-Audiothek kennengelernt. Er hat darin über seine Wahlheimat Ostfriesland und seine Schreibleidenschaft gesprochen.

Das fand ich sehr sympathisch und es hatte mich neugierig gemacht. Ich dachte mir damals: Dem Mann könnte ich noch stundenlang zuhören.

Dann hatte ich geschaut, was er so schreibt, und mich gefreut, weil er Hörbuchversionen zum Teil selbst vorliest. So konnte ich ihm wirklich weiter zuhören.

Klaus-Peter Wolf hat inzwischen eine sehr umfangreiche Reihe von Ostfriesen-Krimis geschrieben („Ann Kathrin Klaasen ermittelt“). Alle haben sie als Titel ein zusammengesetztes Wort, dessen erster Teil immer „Ostfriesen“ lautet. Das Buch „Ostfriesengier“ ist bereits der 17. Band in dieser Reihe.

Außerdem gibt es noch Extra-Projekte: die „Sommerfeldt-Trilogie“ und „Rupert undercover“. Sie sind aber alle im gleichen Kosmos angelegt. Kernbesetzung und Gegend sind immer gleich.

Jedes Buch ist in sich abgeschlossen. So tut es dem Lesevergnügen keinen Abbruch, wenn man die vorigen Teile nicht kennt.

Das Buch „Ostfriesengier“

Ich finde auch „Ostfriesengier“ wieder äußerst gelungen: ein typischer „Klaus-Peter Wolf“.

Der Fall ist durchweg spannend. Eigentlich sind es zwei Fälle: Jemand macht Jagd auf Polizisten und die neue Bedienung im Café ten Cate verschwindet plötzlich samt kleiner Tochter. Schnell stellt sich heraus, dass sie unter falschem Namen in Norden gelebt und gearbeitet hatte.

Schon der erste Satz weckt Neugier:

Die Amtseinführung der neuen Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz ging gründlich schief.

Da muss man doch einfach weiterlesen!

Überhaupt ist mir das bei Klaus-Peter Wolf schon öfter aufgefallen. Er hat immer einen starken ersten Satz, so dass man danach auch noch den zweiten lesen möchte usw.

Die ostfriesischen Ermittler, vor allem Ann Kathrin Klaasen, Frank Weller – und nicht zu vergessen Rupert – sind mir sympathisch. Manchmal musste ich schmunzeln, obwohl das Buch insgesamt nicht lustig ist.

Außerdem bekomme ich beim Lesen Lust, nach Norden zu fahren, wo die Krimis spielen. Klaus-Peter Wolf lebt wirklich dort und viele Schauplätze seiner Bücher und einige der handelnden Personen gibt es tatsächlich, z. B. das Café ten Cate samt Konditor Jörg Tapper.

Außerdem lässt es sich Klaus-Peter Wolf nicht nehmen, seine Frau Bettina Göschl in der Handlung unterzubringen. Sie ist Liedermacherin und Sängerin und tritt auch als solche in dem Krimi auf.

Egal wie grausam die Kriminalfälle auch sein mögen, die Bücher dieses Autors sind voll menschlicher Wärme.

Ich habe meine Bücherserien um die Werke von Klaus-Peter Wolf ergänzt. Sonst würde es mir schwerfallen, bei der Menge den Überblick zu behalten.

Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen.

Details

Autor:Klaus-Peter Wolf
Titel:Ostfriesengier
Ann Kathrin Klaasen ermittelt
Genre:Ostfriesen-Krimi
Verlag:Fischer Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2023
Seitenanzahl:608
ISBN:9783596707546

Das Buchcover im Titelbild gehört dem Fischer-Verlag.

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