Untertitel: Ein Kompass für mehr innere Souveränität
Vor einiger Zeit hatte ich das Nachfolgebuch „Kleine Storys über große Themen“ von Karin Kuschik gelesen und war dadurch neugierig auf die „50 Sätze“ aus diesem ersten Buch geworden.
Inzwischen habe ich auch dieses Buch gelesen.
Die 50 Sätze
Das hier sind die 50 Sätze, die gleichzeitig die Kapitel-Überschriften bilden:
1. Wer mich ärgert, bestimme immer noch ich
2. Ich mache das nicht gegen dich, ich mache das für mich
3. Entschuldigung
4. Das möchte ich dir lieber nicht versprechen
5. Wollen ist wie müssen, nur freiwillig
6. Ich fühle mich hier gar nicht zuständig
7. Das bewundere ich sehr an dir
8. Ich verstehe Sie absolut, und ich möchte gern was anderes
9. Das verzeihe ich mir am besten gleich mal selbst
10. Ich weiß es nicht
11. Ich merke gerade, dass mich das Thema nicht wirklich interessiert
12. Gute Besserung
13. Ich bin mir nicht sicher, was das heißt
14. Ich möchte gerade lieber für mich sein
15. Wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt dabei mit drei Fingern auf sich
16. Ich kann es mir nicht leisten, das nicht zu tun
17. Ich glaube, das ist dein Thema
18. Wie gesagt
19. Sorgen sind sinnlos
20. Das sagt, glaube ich, mehr über Sie als über mich
21. Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einigen
22. „Ich weiß nicht“ heißt immer nein
23. Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck vermittelt habe, dass Sie so mit mir sprechen können
24. Klingt alles logisch, mein Gefühl rät mir jedoch was anderes
25. Dafür will ich mir jetzt keine Zeit nehmen
26. Ich habe mich geirrt
27. Ich bringe das erst mal zu Ende
28. Ich habe es vernommen
29. Ich habe mich umentschieden
30. Es ist, wie es ist, wie es ist
31. Wir passen einfach nicht zusammen
32. Im Moment treffe ich mich am liebsten mit mir selbst
33. Das kann ich gut verstehen
34. Ich würde mich gern mehr für dich freuen
35. Das Privileg gebe ich Ihnen nicht
36. Dann nehme ich mal das hier
37. Zum Glück
38. Ich möchte lieber professionell bleiben
39. Ich habe die Zeit falsch eingeschätzt
40. Danke für das Kompliment
41. Dafür bin ich viel zu…
42. Das nehme ich mal lieber nicht persönlich
43. Ich rede lieber mit Menschen als über sie
44. Mein Bestes macht nur Sinn, wenn Sie auch Ihr Bestes geben
45. Ich habe keine Ahnung, deshalb mache ich das jetzt mal
46. Ich will dich nicht in deinen Schwächen unterstützen
47. Du hast immer die Wahl
48. Sie haben recht
49. Gut, dann nehme ich dich beim Wort
50. Dann nehme ich es lieber leicht
Jeweils dazu ist eine kleine Geschichte zu lesen, wo dieser Satz angebracht war und geholfen hat. Dann erklärt die Autorin jeweils noch etwas dazu. Diese Mischung mir sehr gut gefallen.
Mein Lieblingssatz und ein aktuelles Erlebnis dazu
Besonders mag ich Satz Nummer 15., den ich inzwischen schon anwenden konnte.
Wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt dabei mit drei Fingern auf sich
Früher habe ich mich immer gerechtfertigt, wenn mich jemand verbal angegriffen hat und mir damit zeigen wollte, was ich da wieder „Schlimmes“ gemacht hätte. Etwas später habe ich solche Attacken dann nur noch ignoriert – schöne Gelassenheitsübung!
Vor kurzem ist so etwas mal wieder in einer E-Mail aufgetaucht und ich hätte die einfach gelöscht und fertig, wäre mir nicht gleich dieser tolle Satz eingefallen.
So habe ich einfach auf den Antwortbutton gedrückt und nichts weiter als
Wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt dabei mit drei Fingern auf sich
geschrieben.
Möge dieser Satz dem Empfänger die gleiche Erleuchtung bringen wie mir!
Meine sonstigen Eindrücke
Die Einleitung empfand ich zunächst als lange Lobhudelei, die mich gleich am Anfang etwas skeptisch gemacht hat. Sind solche Vorreden wirklich nötig?
Dann las ich die einzelnen Kapitel. Dabei bin ich nicht durch den Text geflogen wie ich es sonst bei guten Romanen mache, sondern habe mir immer etwas Zeit genommen, damit das Gelesene sacken konnte. Das war goldrichtig.
Natürlich war nicht alles neu für mich, aber der eine oder andere Aha-Effekt war dann doch dabei. So kann ich die etwas längliche Einleitung locker verzeihen.
Neben dem schon erwähnten Satz 15 mit den Fingern mag ich diese beiden am liebsten:
8. Ich verstehe Sie absolut, und ich möchte gern was anderes
und
21. Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einigen
Bei Satz 8 liegt der Kerngedanke im Wörtchen „und“. Ich hatte diesen Satz bisher schon in meinem Repertoire – nur etwas anders, und zwar mit dem Wörtchen „aber“ statt „und“. Das lässt nach Auffassung der Autorin noch zu viel Diskussionsspielraum, wobei das „und“ endgültig klingt.
Auch Satz 21 finde ich großartig. Ich hatte bisher eine andere Variante, und zwar „Ich akzeptiere deine Meinung, aber ich habe eine andere.“ Die Version „Einigen wir uns darauf, dass wir uns nicht einigen“ finde ich noch smarter.
So ist das Buch eine Fundgrube. Die meisten dieser Sätze verschaffen Zeit, indem sie fruchtlose Diskussionen vermeiden. Das gefällt mir besonders.
Mein Fazit
Wie es auch die Autorin am Ende sagt, gehört eine Menge Übung dazu, im richtigen Moment den richtigen Satz parat zu haben, damit das Ganze wirklich nützt.
Dazu habe ich eine Trainingsidee: Einfach eine Liste mit diesen 50 Sätzen anfertigen, und dann regelmäßig zur Hand nehmen und abends immer abhaken, welchen Satz ich erfolgreich und mit Freude angewendet habe.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich habe einige neue Impulse und Aha-Momente daraus gewonnen.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen.
Details
Autor: | Karin Kuschik |
Titel: | 50 Sätze, die das Leben leichter machen |
Genre: | Sachbuch |
Verlag: | Rowohlt Taschenbuch |
Erscheinungsjahr: | 2022 |
Seitenanzahl: | 320 |
ISBN: | 9783499008368 |
Das Buchcover im Titelbild gehört dem Rowohlt-Verlag.
Noch ein Wort zum Nachfolgebuch der Autorin
Ich war auf das Nachfolgebuch gestoßen und hatte vor einiger Zeit eine Rezension dazu geschrieben:
Kleine Storys über große Themen | Karin Kuschik
Das erste Buch „50 Sätze, die das Leben leichter machen“ empfinde ich als um Längen besser.
Aber ich kann verstehen, dass die Autorin gern an den Erfolg anknüpfen und noch einige Ergänzungen in einem Extra-Buch unterbringen wollte.
Ich hab’s auch gelesen und fand die Einleitung zu lang (und überflüssig). Kann den Punkt total verstehen.
Ich mochte die 23. am liebsten. Und – wie du – die 8. Wobei die 32. auch schon mal geholfen hat. 🙂
Liebe Grüße