Dieser Roman ist eine Fortsetzung von „Wir sind schließlich wer“. Letzterer kam vor ziemlich genau drei Jahren heraus und dieser spielt nun auch drei Jahre danach.
Gleich vorneweg: Es ist nicht so schlimm, wenn man den ersten Roman nicht kennt.
Aber zunächst der Reihe nach: Worum geht es und danach erst meine Eindrücke.
Worum geht es?
Hier die Beschreibung vom Verlag:
In der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein laufen die Vorbereitungen für das jährliche Spargelfest auf Hochtouren. Während die Zelte aufgebaut werden und der Chor rund um Ottilie Oymann über »diskriminierungssensible Sprache« in alten Liedtexten streitet, hat die Pastorin Anna von Betteray ganz andere Sorgen. Raffaela, ein Mädchen, das seit einem Unfall geistig behindert ist, liegt im Koma. Sie wurde bewusstlos aufgefunden, niemand weiß, was passiert ist. Umso mehr brodelt die Gerüchteküche. Wurde das Mädchen Opfer einer Gewalttat? Stecken Drogendealer oder Spargelstecher dahinter?
Die Polizei folgt den spärlichen Spuren, das Dorf ermittelt eifrig mit. Auch ihre eigene Familie bereitet Anna Kummer: Ihre Schwester Maria kämpft mit ihrer Sucht und Ängsten, ihr Neffe Sascha sucht nach Halt, und ihre Mutter versucht ständig, sie zu verkuppeln. Als unvorhergesehene Ereignisse die Familien zusammenbringen, zeigt sich: Hoffnung kann blühen, wenn man es am wenigsten erwartet.
Voll psychologischem Feingefühl und mit hinreißendem Witz erzählt Anne Gesthuysen von Schuldgefühlen und Mutterliebe, der Kraft einer Gemeinschaft und einem Leben, das endlich gelebt werden will.
Meine Eindrücke
Auch wenn es hier um sehr ernste Themen geht, macht es Spaß, diesen Roman zu lesen. Er ist voller Herzenswärme und Humor geschrieben.
Wie schon anfangs erwähnt, funktioniert das auch, wenn man den Vorgängerroman nicht kennt. Aber es ist schöner, jenen vorher zu lesen, denn dann ist es wie ein Nachhausekommen.
Es sind zwar schon drei Jahre nach meiner Lektüre des ersten Romans („Wir sind schließlich wer“) vergangen und ich habe seitdem sehr viele Bücher gelesen. Trotzdem waren mir die Figuren und das ganze Setting recht schnell wieder geläufig. Dabei helfen auch kleine Bemerkungen, die die Autorin passend einstreut und die auch für sich allein stehen können.
Ich mag einfach die Erzählweise von Anne Gesthuysen. Es geht zum Teil um ganz alltägliche Themen und dann wiederum gestaltet sich das Ganze super spannend wie ein Krimi.
Die Dialoge und auch Darstellungen der handelnden Personen – besonders mag ich die alte Tante Ottilie – sind lebendig und witzig wie auch schon im ersten Teil.
Auch die Auflösung des Ganzen lässt mich zufrieden zurück.
Fazit: Dieser Roman lässt sich nicht eindeutig in eine Schublade packen. Er ist fast ein Genremix aus Gegenwartsroman und Krimi, sehr geschmackvoll gewürzt mit einer optimalen Prise Humor.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen.
Ich hoffe im Stillen, dass es noch eine Fortsetzung geben wird.
Details
Autor: | Anne Gesthuysen |
Titel: | Vielleicht hat das Leben Besseres vor |
Genre: | Literatur |
Verlag: | Kiepenheuer & Witsch |
Erscheinungsjahr: | 2024 |
Seitenanzahl: | 400 |
ISBN: | 9783462054095 |
Das Buchcover im Titelbild gehört dem Verlag Kiepenheuer & Witsch.