Bücher wie dieses machen mir gute Laune. Witzig und manchmal überspitzt.
Wie der Verlag es auf seiner Seite beschreibt:
Roman | Ein kluges und schwarzhumoriges Buch über das prekäre Leben junger Frauen in der modernen Konsumgesellschaft.
Worum geht es genau?
Zunächst die Kurzbeschreibung vom Verlag:
Leonie handelt nach ihren eigenen Vorstellungen von Moral. Sie verwüstet das Büro ihres Chefs, sie prellt die Zeche, sie lügt im Bewerbungsgespräch – aber sie hat stets gute Gründe. Als ihr das Geld ausgeht, nimmt sie einen Job in München an. Doch die Stadt ist zu teuer für ein normales Gehalt. Als sie drei Frauen kennenlernt, die sich ihren Lifestyle mit zweifelhaften Methoden finanzieren, ist sie fasziniert. Schnell findet Leonie ihr eigenes Geschäftsfeld: Menschen mit frisch gebrochenem Herzen bezahlen sie für raffinierte Racheaktionen. Doch nach einer Weile kommen ihr Zweifel: Wie viel Geld braucht man wirklich für ein gutes Leben? Und wie viel Risiko ist sie bereit, dafür einzugehen?
Meine Eindrücke
Der erste Eindruck eines Buches – noch vor dem Lesen des Klappentextes – ist immer das Cover. In diesem Fall und nur flüchtig betrachtet, hätte ich das Buch fast ignoriert, denn das Cover wirkte für mich zunächst wie das mancher Ratgeberbücher, auf dem eine Person abgebildet ist, die mir etwas vom Leben erzählen will. Solche Bücher sind selten wirklich gut.
Doch dann habe ich noch einmal hingeschaut und festgestellt: Nein, das ist wohl doch kein echtes Foto, obwohl sich eine gewisse Typ-Ähnlichkeit mit der Autorin nicht leugnen lässt. Das soll ganz bestimmt die Hauptheldin darstellen.
Ein kurzer Slogan zu diesem Roman von Alena Schröder, einer anderen Autorin, von der ich bereits mit Begeisterung ein Buch gelesen hatte, machte mich zusätzlich aufmerksam. Er lautet:
Bildet Banden – lest dieses Buch!
Ich dachte mir: Wie witzig. Nun möchte ich doch mehr wissen.
Ich habe kurz hineingelesen und war gleich gepackt und amüsiert.
Es geht sofort los – ohne lange Vorbetrachtungen, und zwar wie Leonie auf sehr kreative Art das Büro ihres ehemaligen Chefs „umgestaltet“. Dabei konnte ich mir gleich lebhaft vorstellen, welchen Spaß und welche Genugtuung Leonie dadurch empfunden hat und wie verdutzt ihr Chef am Montag schauen würde.
Das ganze Buch ist sehr unterhaltsam und abwechslungsreich. Überhaupt wie Leonie tickt, ist mir sehr sympathisch. Ich finde es zwar tragisch, dass sie – studiert und äußerst gebildet – in ihrem eigentlichen Fach keinen Fuß mehr fassen kann, aber sehr tröstlich, wie sie damit umgeht. Die kriminelle Energie, die sie dabei entwickelt, stört mich nicht, denn schließlich richtet sich diese immer nur gegen A…öcher.
Rührend fand ich ihre private experimentelle Forschung an den Schleimpilzen. Ich hatte zuvor noch nie etwas von diesen Organismen gehört und dadurch neben aller Belustigung gleich noch etwas gelernt.
Ihre drei Freundinnen, die ähnliche Moralvorstellungen wie Leonie haben, sind ebenfalls äußerst interessante Persönlichkeiten. Auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin, was die verzapfen. Schön finde ich auch, dass in kurzen Einschüben etwas darüber erzählt wird, unter welchen Bedingungen sie aufgewachsen sind. Dadurch lässt sich zum Teil vorstellen, warum sie so geworden sind, wie sie sind.
Die Geschichte entwickelt eine spannende Dynamik und kommt auch zu einem für mich nachvollziehbaren Ende mit halbwegs realistischen Auflösungen.
Fazit
Wer intelligent-witzige und immer wieder spannende Lektüre mag, wird dieses Buch sehr mögen.
Ich zähle dieses Buch zu meinen Lesehighlights 2025.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen.
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Details
| Autor: | Julia Bähr |
| Titel: | Hustle |
| Genre: | Literarische Unterhaltung |
| Verlag: | pola |
| Erscheinungsjahr: | 2025 |
| Seitenanzahl: | 320 |
| ISBN: | 978-3-7596-0028-8 |
Das Buchcover im Titelbild gehört dem Verlag pola.
Noch eine Empfehlung
Der Aufruf „Bildet Banden – lest dieses Buch!“ stammt von Alena Schröder, einer anderen Autorin.
Von ihr habe ich folgendes gelesen und rezensiert: Bei euch ist es immer so unheimlich still
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