Schallplattensommer | Alina Bronsky

Das ist für mich das vierte Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

Warum?

Siehe dazu „Meine Eindrücke“.

Aber zunächst:

Worum geht es in diesem Roman?

Die Kurzbeschreibung vom Verlag:

Als einzige junge Frau im Umkreis von dreizehn Kilometern ist Maserati Aufmerksamkeit gewohnt. Dabei will sie nur eines: Den Feriengästen die selbstgemachte Limonade ihrer Oma servieren und die Tage bis zur Volljährigkeit zählen. Mit der Liebe will sie nichts zu tun haben und noch weniger mit den Annäherungsversuchen der Söhne der reichen Familie, die gerade die Villa im Dorf gekauft hat. Doch dann stellen Caspar und Theo verbotene Fragen: Warum hat Maserati kein Smartphone? Wovor hat sie solche Angst? Und wie kann es sein, dass ihr Gesicht das Cover einer alten Schallplatte ziert? Plötzlich steckt Maserati bis zum Hals in Geheimnissen zweier Familien und in der Verwirrung ihrer eigenen Gefühle.

Meine Eindrücke

An jedem Buch, das ich bisher von Alina Bronsky gelesen habe, hat mich erstaunt und begeistert, wie es der Autorin gelungen ist, sich derart glaubhaft in die Persönlichkeit der jeweiligen Hauptfigur hineinzuversetzen.

Deshalb habe ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut.

Nicht nur die Dialoge sind lebendig und nachvollziehbar, auch die Gedanken der Protagonistin. Die Handlung ist immer wieder spannend.

Eine Sache, die ich an Romanen besonders mag, ist das Ding mit dem ersten Satz bzw. mit dem Anfang überhaupt. Ich will mich nicht erst langsam „eingewöhnen“ müssen, sondern mag es, wenn es sofort mit einem tollen Satz beginnt.

Der erste Satz in diesem Roman lautet:

Es gab Tage, da wurden nur Pommes bestellt, zum Beispiel montags und donnerstags.

Das wirft doch sofort Fragen auf. Man will unbedingt den zweiten lesen:

Es gab auch andere, da wollten alle nur Teigtaschen: freitags und samstags.

Im dritten Satz tritt die Protagonisten schon in Erscheinung:

Dann gab es Männer, bei denen Maserati die Bestellung unabhängig vom Wochentag vorhersagen konnte, weil die zuverlässig eines davon verabscheuten, entweder Pommes oder Teigtaschen.

Schon ist man neugierig auf diese Maserati. Aber anstatt, dass sie nun detailliert beschrieben wird – was ich und wahrscheinlich auch andere Leser*innen als schwachen Anfang empfinden würden –, bekommt man Einblick in ihre Erfahrungs- und Gedankenwelt:

Bei Frauen kam es eher vor, dass sie beides ablehnten, weil Pommes und Teigtaschen dick machten. Diese Frauen kamen aus der Stadt. Sie trugen helle, trügerisch schlichte Kleidung und mädchenhafte sonnengeblichene Pferdeschwänze in jedem Alter. Sie fragten fast immer nach Fisch, den es grundsätzlich nicht gab, waren dann aber auch mit Gemüse und gebackenem Käse zufrieden. Beim Essen klauten sie ihren Männern mehrere Teigtaschen und den Kindern die Hälfte der Pommes.

Ich liebe eine derartige Schreibe und diesen feinen Humor. Absolut meisterhaftes: „Show, don’t tell“

So entstehen interessante Geschichten.

Für mich hat diese hier gehalten, was der Anfang versprochen hat.

Der Roman ist als Liebesgeschichte eingeordnet, aber ich fand, das war mehr. Es gab einige rätselhafte und geheimnisvolle Aspekte, die im Laufe der Handlung erklärt bzw. aufgeklärt wurden. So etwas mag ich sehr.

Fazit

Es hat mir Spaß gemacht und wer es intelligent und etwas witzig mag, jedoch nicht nur, wird dieses Buch genauso genießen wie ich.

Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen.

Details

Autor:Alina Bronsky
Titel:Schallplattensommer
Genre:Roman, Liebesgeschichte
Verlag:dtv
Erscheinungsjahr:2024 (4. Auflage)
Seitenanzahl:192
ISBN: 9783423220521

Das Cover im Titelbild gehört dtv.

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