Wieder ein toller „Nicht-Krimi“ von dieser Autorin, die ich vor kurzem für mich wiederentdeckt hatte.
Ingrid Nolls Romane spielen in der Gegend, in der sie auch wohnt. (Im weiteren Sinne.) Ich finde ihre Geschichten immer wieder interessant und außergewöhnlich. Aber wie immer eins nach dem anderen.
Worum geht es in diesem Buch?
Hier die Beschreibung vom Verlag:
Fünf junge Leute wollen es der Wegwerfgesellschaft zeigen: Tante Emmas altes Bauernhaus soll in eine alternative Studenten-WG verwandelt werden. Doch für die Renovierung fehlt das Geld. Da taucht in Emmas Trödel ein Säckchen mit Goldmünzen auf. Aber der Schatz holt sie nicht etwa aus der Bredouille. Im Gegenteil, er führt sie mitten hinein und macht sie mit den unschönen Regungen des menschlichen Herzens bekannt.
Eigentlich sollte das alte Bauernhaus abgerissen werden, aber fünf befreundete Studenten wollen es eigenhändig wieder instand setzen, um eine Wohngemeinschaft zu gründen. Und um der Wegwerf-Gesellschaft zu zeigen, dass es auch anders geht. Beim Ausmisten und Putzen stoßen sie auf allerhand seltsame Fundstücke. Gruseliges wie menschliche Knochen im Gemüsegarten, aber auch so manchen Flohmarktartikel, den man zu Geld machen kann. Und schließlich kommt ein Goldschatz wie gerufen für die aufwendige Renovierung. Allerdings ist da noch jemand, der die Goldmünzen für sich beansprucht: ihr kauziger alter Nachbar. Die jungen Leute, die dem Konsumrausch doch widerstehen wollen, vergessen zusehends ihre hehren Ideale, es kriselt in der neugegründeten WG – mit tragischen Folgen.
Meine Eindrücke
Es ist einfach toll, wie Ingrid Noll die Personen charakterisiert. Es wird aus der Sicht von Trixi erzählt, deren Eltern das Haus von Tante Emma geerbt haben.
Die Geschichte ist spannend wie ein Krimi und enthält durchaus Krimi-Elemente. Deshalb ist der Roman auch als solcher eingestuft. Mir ist es egal, denn ich lese gern interessante und spannende Geschichten und dieses Buch ist allemal so etwas.
Die Personen lernt man durch Handlungen und Dialoge kennen. So mag ich es am liebsten. Eine Prise Humor mit Augenzwinkern ist auch wieder dabei. Einiges ist jedoch auch erschütternd und regt zum Nachdenken an.
Ich sehe das inzwischen als typisches Ingrid-Noll-Werk an. Das Ende war diesmal für mich ziemlich überraschend.
Kurz und gut: Das ist ein Buch, das man mal eben so leicht hintereinander weg lesen kann.
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen.
Details
Autor: | Ingrid Noll |
Titel: | Goldschatz |
Genre: | Roman, Krimi |
Verlag: | Diogenes |
Erscheinungsjahr: | 2020 |
Seitenanzahl: | 368 |
ISBN: | 9783257245271 |
Das Buchcover im Titelbild gehört dem Diogenes-Verlag.